Film von der Installation: Matildes Zimmer, 2019, Bremen

Installation in der Halle des Künstlerhaus am Güterbahnhof, Bremen, 2017: 

    

                                                                             MATILDES ZIMMER

 

 

 

 

Armand de Bussy, 2017

 

 

 

Die Installation „Matildes Zimmer” ist meiner Mutter gewidmet und auch all denjenigen, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden und nie wieder nach Hause zurückgekehrt sind.

All diese Menschen waren nicht schwer krank sondern sind an Folgen von nicht notwendigen Untersuchungen gestorben. Es hätte nicht sein müssen.

 

Täglich reden und berichten wir über tragische Ereignisse und Todesfällen, die auf der ganzen Welt passieren. Wir versuchen zu helfen. Und dennoch bleiben diese Fälle und die Umstände ungeklärt, ungesehen und nicht besprochen. Ich habe diese Umstände selbst miterlebt. Vor fast zwei Jahren starb meine Mutter im Krankenhaus, hier in Deutschland - um präzis zu sein, hier in Bremen-  an den Folgen einen nicht notwendigen Untersuchung. Mir ist es schwer gefallen, noch nicht einmal so etwas wie einen Blog im Internet zu finden, der mir die Möglichkeit des Austausches gibt.

 

Im Rahmen der Ausstellung habe ich nun die Möglichkeit diese Installation zu verwirklichen und damit diesen Umständen in ganz Deutschland Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Es ist das wieder aufgebaute Schlafzimmer meiner Mutter, mit ihren Möbel und Kleidungsstücke, wie sie diese zurückgelassen hat. Ich hatte alles einfach in Plastik und Klarsichtfolie eingewickelt, damit die Zeit in ihrem Moment konserviert wird: Jetzt, nach dem Öffnen, entfaltet sich ihr Duft und erfüllt den Raum mit ihrer abwesenden Anwesenheit, als ob sie noch da wäre.

 

Die Bilder, gegenüber ihrem Bett ausgestellt sind, sind eine Serie aus Ergebnisse einer

 

Mischtechnik, von Foto, Malerei und Collage, die ich aus einem gefundenen Foto meiner Mutter erschaffen habe.

 

Matilde's room
Armand de Bussy, 2017

The installation “Matilde's room“ is dedicated to my mother and all those whom were brought to hospital – and never found their way out again. All of those people who were never, in fact, ill but whom, instead, deceased due to unnecessary medical investigation. This was certainly not the way it had to turn out.

Every day people talk about tragic occurences and deaths that happen all around the world. We try to help. But, nevertheless, many instances and their circumstances remain dubious, unseen, unmentioned.
I experienced such an instance and its circumstances first hand. Almost two years ago, my mother died in a hospital in Bremen, Germany due to such an unnecessary investigation.

It was hard for me to discover that not even online there could be found a forum in which I would be able to talk about my experiences or listen to similar occurences.

In this exhibition I therefore seek the opportunity to give a shape and voice to what happened and thereby speak to more vast a public.

The installation is my mother's bedroom: her furniture, her clothes – just as they were left behind. In the meantime, I had kept everything wrapped up in plastic, in order to conserve time. And now, after having been reopened, everything develops its odour and fills the room with her absent presence, just as if she were right here.

The pictures opposite her bed are outtakes of a series of photographs crafted by blending photography, painting and collage. The original picture is a photo of her childhood years that I was lucky to find.

 

Früchte der Vergangenheit, Palazzo Nicolaj, venedig 2017

                                                                  "Früchte der Vergangenheit"   

                                          
Mit der Installation "Früchte der Vergangenheit" fokussiert der peruanisch-deutsche Künstler Armand de Bussy ein Thema, das noch immer präsent ist: die faschistische Ideologie. Besonders in der norddeutschen Stadt Bremen steht der Umgang der nationalsozialistischen Vergangenheit des Landes derzeit im Mittelpunkt der Debatte. Es geht um die besondere Rolle, die die alte Hafen- und Handelsstadt bei der „Verwertung“ jüdischen Eigentums spielte. Die in Bremen gegründete Spedition Kühne+Nagel, heute der weltweit drittgrößte Logistikkonzern, war maßgeblich am Abtransport jüdischen Eigentums aus den besetzten Ländern Westeuropas beteiligt. Dabei ging es nicht nur um Kunstobjekte, sondern um komplette Wohnungseinrichtungen: Möbel, Teppiche, Wäsche, bis hin zu einfachsten Haushaltsgegenständen – die totale „Verwertung“.
Bei ihrem pompös gefeierten Firmenjubiläum leugnete die Firma ihre im „Dritten Reich“ gemachten Gewinne. Umso wichtiger ist ihr die Errichtung eines neuen Firmen-Stammsitzes in der Bremer Innenstadt. Deswegen ergriff die Tageszeitung „taz“ die Initiative für ein Mahnmal zur Erinnerung an die Beraubung der jüdischen Bevölkerung. Sie sammelte Geld und organisierte einen Ideen- und Gestaltungswettbewerb, der zu einer vielbeachteten Ausstellung im Bremer Landesparlament führte. Der von einer Fachjury ausgewählte Entwurf von Angie Oettingshausen wird nun allerdings nicht direkt vor Kühne+Nagel, sondern 180 Meter entfernt an der Flusspromenade gebaut.  
Armand de Bussy überblendet wandhohe Kohlezeichnungen von historischen Möbellagern voller Raubgut mit einer Filmprojektion. Die Aufnahmen zeigen den Abriss des bisherigen Firmensitzes von Kühne+Nagel, der Platz machen soll für einen dreifach so großen Neubau. Die Vergangenheit, die der Konzern so gern vergessen möchte, lässt sich allerdings nicht mit pompöser Architektur verblenden. Ökonomisch erntet der Konzern noch immer die „Früchte der Vergangenheit“, aber auch die Erinnerung wächst und gewinnt an Präsenz.  
Warum präsentiert Armand de Bussy seine Installation „Frücht der Vergangenheit“ im Palazzo Pisani-Nicolaj? Der Grund ist die mutige Entscheidung, die der Großvater von Patrizia und Isabela Nicolaj traf, die das Gebäude heute besitzen: Trotz der damaligen Rassegesetze und der erheblichen Risiken rettet er das Leben vieler jüdischer Familien, in dem er sie im riesigen Dachboden des Palastes versteckte.

 

                                                                                             Dr. Henning Blyl            

Fruits of the past


The topic the Peruvian-German artist Armand de Bussy deals with in his installation is fascism. This important topic still arouses social and political discussions in all media.
In particular, right now, it is very present in the German city of Bremen. In fact, the company Kühne and Nagel of Bremen enriched itself during the Nazi period, thanks to the transport of furniture that belonged to Jewish families and was illegally seized by the Nazis. The furniture was transported all over Europe and shipped to and from the Bremen harbours by Kühne and Nagel. Now Kühne and Nagel are rebuilding their edifice at the original place in downtown Bremen and their role in Nazi Germany has been made public by political activists.
Why has the artist Armand de Bussy decided to present his installation at the Palazzo Pisani-Nicolaj in Venice? The reason lies in the courageous decision made by the grandfather of Patrizia and Isabella Nicolaj, the present owners of the building. Despite the racial laws in Fascist Italy and the serious risks he ran, he saved the lives of many Jewish people by hiding them in the attic of his palazzo.

Installation in der Halle des Künstlerhaus am Güterbahnhof, Bremen, 2017: 

    

                                                                             MATILDES ZIMMER

 

 

 

 

Armand de Bussy, 2017

 

 

 

Die Installation „Matildes Zimmer” ist meiner Mutter gewidmet und auch all denjenigen, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden und nie wieder nach Hause zurückgekehrt sind.

All diese Menschen waren nicht schwer krank sondern sind an Folgen von nicht notwendigen Untersuchungen gestorben. Es hätte nicht sein müssen.

 

Täglich reden und berichten wir über tragische Ereignisse und Todesfällen, die auf der ganzen Welt passieren. Wir versuchen zu helfen. Und dennoch bleiben diese Fälle und die Umstände ungeklärt, ungesehen und nicht besprochen. Ich habe diese Umstände selbst miterlebt. Vor fast zwei Jahren starb meine Mutter im Krankenhaus, hier in Deutschland - um präzis zu sein, hier in Bremen-  an den Folgen einen nicht notwendigen Untersuchung. Mir ist es schwer gefallen, noch nicht einmal so etwas wie einen Blog im Internet zu finden, der mir die Möglichkeit des Austausches gibt.

 

Im Rahmen der Ausstellung habe ich nun die Möglichkeit diese Installation zu verwirklichen und damit diesen Umständen in ganz Deutschland Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Es ist das wieder aufgebaute Schlafzimmer meiner Mutter, mit ihren Möbel und Kleidungsstücke, wie sie diese zurückgelassen hat. Ich hatte alles einfach in Plastik und Klarsichtfolie eingewickelt, damit die Zeit in ihrem Moment konserviert wird: Jetzt, nach dem Öffnen, entfaltet sich ihr Duft und erfüllt den Raum mit ihrer abwesenden Anwesenheit, als ob sie noch da wäre.

 

Die Bilder, gegenüber ihrem Bett ausgestellt sind, sind eine Serie aus Ergebnisse einer

 

Mischtechnik, von Foto, Malerei und Collage, die ich aus einem gefundenen Foto meiner Mutter erschaffen habe.

Installation, Armand de Bussy

Bremen, Spedition beim Handelsmuseum: Installation eines Flugels ( Tasteninstrument) 2012

Bosnien, "Man Spricht Vom Krieg" (Kunstobjekt und Installation)
- Prag, " Man Spricht Vom Krieg", ( Kunstobjekt und Installation)
- Wien, " Man Spricht Vom Krieg", ( Kunstobjekt und Installation)
- Berlin, Landesvertretung- Bremen. "Man Spricht Vom Krieg", ( Kunstobjekt und Installation) - Berlin, Galerie Scottty Enterprises, (Installation)  2014.

Installation für eine Ausstellung in Venedig 2017. Alte vergoldete Kaminuhr auf vergoldeten alten Holzrahmen mit schwarzen Hintergrund und Videoinstallation.